Brautag #2: Bavarian Weizen

Nach unserem ersten erfolgreichen Brauversuch haben wir uns dieses Mal über ein Weizen (das eigentlich keines ist), drüber getraut. Die grundsätzlichen Schritte könnt ihr im oben verlinkten Artikel nachlesen. In diesem Blogpost gibt es ein bisschen Hintergrundwissen zu Weiß- und Weizenbier und ein paar Verbesserungen, die wir an den Arbeitsschritten vom letzten Mal vorgenommen haben.

Das Rezept

Das Rezept hatten wir dieses Mal von BrewDog, einer schottischen Brauerei, die viele (alle?) ihrer Rezepte zum Nachbrauen online stellt. Das Rezept heißt Bavarian Weizen, ist aber meiner Meinung nach kein Weizenbier.

Bis auf die Hefe haben wir die Zutaten genauso wie im Rezept beschrieben bei mashcamp bestellt. Die exakt richtige Hefe gab es dort leider nicht, aber wenn man ein bisschen im Internet recherchiert findet man für die meisten Hefen passende Alternativhefen. Wir haben die Hefe Wyeast #3068 Weihenstephan Weizen bestellt.

Hopfenpellets – der intensive Geruch hat sich im ganzen Raum ausgebreitet 😉

Weißbier vs. Weizenbier

Bisher war ich immer der Annahme, dass Weizenbier nur Biere genannt werden dürfen, die viel Weizenmalz (ich glaube sogar mal gelesen zu haben mindestens 50%) enthalten, und dass Weißbier synonym dazu verwendet wird. Das ist eigentlich beides nicht falsch, allerdings gibts es auch Weißbiere, die keine Weizenbiere sind, das ist sozusagen ein Überbegriff. Manche Weißbiere sind auch einfach obergärige Gerstenbiere und der Begriff wurde ursprünglich zur Abgrenzung von Braunbier, Rotbier und Schwarzbier eingeführt.

Verbesserungen

An unserem zweiten Brautag haben wir ein paar Dinge anders gemacht. Das meiste kann man als Verbesserung betrachten bzw. hat uns das Leben (Brauen) einfacher gemacht.

Läuterkübel

Kannst du dich an unseren selbst gemachten Läuterkübel erinnern? Um den zu verbessern haben wir noch ein paar mehr Löcher rein gebohrt.

Außerdem war die Konstruktion mit den zwei Kochlöffeln als Halterung etwas unsicher, weshalb Patrick eine stabilere Version gebaut hat. Das Holzbrett eignet sich auch gut um Messbecher, Schöpflöffel und dergleichen zwischen zu lagern 😉

Läuterkonstruktion #1
Patrick mit Läuterkonstruktion #2

Obergärige Flüßighefe

Ein Unterschied zwischen obergäriger und untergäriger Hefe ist, dass nach der Gärung die OBERgärige Hefe im Bottich oben schwimmt, und die UNTERgärige Hefe absinkt. Ein weiterer – für uns wesentlicher – Unterschied ist, dass die obergärige Hefe bei höheren Temperaturen gärt als untergärige. Märzenbier wird mit untergäriger Hefe hergestellt, deswegen haben wir, vielleicht könnt ihr euch erinnern, unser Märzenbier im Winter gebraut und bei ca. 12°C im Keller gären lassen. Weißbier ist obergärig und die von uns verwendete Hefe hat einen Temperaturbereich von 18-24°C, wodurch man es auch im Sommer herstellen kann.

Da drin leben unsere kleinen Freunde!

Außerdem haben wir dieses Mal statt Trockenhefe Flüßighefe verwendet – ob das wirklich einen Unterschied macht weiß ich nicht – aber ich hab es cool gefunden wie man diese Hefe vorbereiten muss. Außerdem haben wir (zumindest soweit wir uns erinnern) bei dieser Hefe von Anfang an viel mehr Aktivität beobachtet. Zur Vorbereitung: Die Hefe kommt in einem ziemlich stabilen Beutel, der die Nährlösung und ein kleines Päckchen mit der Hefe enthält. Damit die Hefe “munter” wird, muss man den inneren Beutel zerstoßen (dabei kann man richtig fest draufhauen) und den Beutel dann ein paar Stunden stehen lassen, der bläst sich dann richtig auf.

Ergebnis

Das Ergebnis kann sich sehen bzw. trinken lassen! Man hat eindeutig die bananigen Aromen eines Weißbieres und ich finde das Bier echt geschmackvoll (nichts schlimmer als ein fades Bier). Das Bier ist echt stark geworden (nach dem Hopfenkochen hatten wir 17° Plato, die wir auf 15° verdünnt haben, was ca. 6,3% Alkohol ergeben hat), etwas zu stark für meinen Geschmack. Aber da müsste man beim nächsten Mal das Rezept genauer lesen 😉

To be continued …

Wir werden auf jeden Fall wieder brauen und haben auch schon weitere Ideen für Verbesserungen. Bisher haben wir beim Maischen von Anfang an eine bestimmte Temperatur anvisiert und diese auch für 90 Minuten eingehalten (so haben wir es in einem ziemlich vereinfachten Rezept gefunden). Besser wäre wohl für die meisten Biere ein mehrstufiges Maischeverfahren, um verschiedene Stoffe optimal herauszulösen. Da muss ich mich aber noch genau einlesen, da dies unter anderem auch von der gewünschten Biersorte abhängt.

Da wären wir schon beim nächsten Thema – welches Bier sollen wir als nächstes brauen? Die ersten beiden waren einfache Entscheidungen, da wir beide Weißbiere und Märzen mögen, aber dann wird es schon schwieriger, da jeder von uns andere Biertypen bevorzugt. Vorschläge bitte in die Kommentare 😉

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